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Championnats nationaux - Ticker

 von OscarSevilla , 21.05.2011 03:45

Der Tag, oder besser die Woche, der Nationalen Meisterschaften hat begonnen und somit die neue Radsportsaison eingeläutet.

Los ging es heute früh in Übersee, genauer gesagt in Curacao, einer bekannten Radsporthochburg. Einziger Starter war Marc de Maar von Quickstep, der sich somit gutgelaunt zum Doppelmeister krönen lassen konnte.


Die nächste Entscheidung fiel in Slowenien, wo immerhin 5 Fahrer an den Start gingen. Aber auch hier gab es einen Doppelmeister. Janez Brajkovic setzte sich im Straßenrennen nach getaner Tempoarbeit seines Astanateamkollegens Stangelj auf dem schwierigen Kurs rund 15km vor dem Ziel alleine ab und gewann auf der Straße somit genauso ungefährdet wie im Einzelzeitfahren. Hinter ihm reihten sich im Zeitfahren Kristjan Koren und Marko Kump auf den Plätzen 2 und 3 ein, auf der Straße tauschten diese beiden die Ehrenplätze.


Dumm ist der, der Dummes tut!


Team Androni Giocattoli

OscarSevilla
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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Linse , 21.05.2011 11:34

Herzlich Willkommen, liebe Radsportfreunde, zur heutigen Übertragung der Straßenmeisterschaften der Schweiz sowie Frankreichs. Wir werden in einer kurzen Live-Konferenz von Geschehnissen um die begehrten Meistertitel berichten.
Bevor wir später zu den Rennen geben, jetzt erstmal ein Blick zurück zu den Zeitfahrmeisterschaften, die vorgestern bereits ausgetragen wurden.
In Frankreich waren 26 Fahrer am Start, im Vergleich zu den lediglich 5 Startern in der Schweiz also ein regelrechter Ansturm. Unter anderem war Titelverteidiger Nicolas Vogondy am Start, der aber von der Unruhe im Team – erst vor zwei Tagen übernahm Bjarne Riis Cofidis – verunsichert schien, und seinen Titel nicht verteidigen konnte. Er strauchelte gegen Ende in einer Linkskurve – aber auch ohne diesen Fehler wäre es vermutlich nur Rang 2 geworden, bei der Zwischenzeit lag er bereits 16 Sekunden hinter Chavanel. Für Vogondy wurde es am Ende dann lediglich Platz 3, Bjarne Riis wirkte danach ein wenig enttäuscht, da er sich scheinbar mehr ausrechnete als „nur“ Bronze für seinen Schützling.
Am Ende setzte sich Sylvian Chavanel souverän mit über 30 Sekunden Vorsprung durch. Im Ziel gabs Glückwünsche und Jubel von und mit Teammanager Andreas Richter, der damit sein Comeback nach jahrelanger Auszeit vom Profiradsport geglückt feiern konnte. Wieder einmal konnte einer seiner Mannen einen Titel bei den französischen Meisterschaften holen. Und auch für heute hat er große Ziele, immerhin hat er mit Le Mevel sowie Chavanel und Pineau gleich drei Mitfavoriten am Start, die alle gerne zum ersten Mal in ihrer Karriere den Meistertitel holen würden.
Den zweiten Rang belegte ein weiteres altbekanntes Gesicht – Sandy Casar. Er überraschte zumindest mit der Tatsache, dass er Vogondy um 2 Sekunden schlagen konnte, was allerdings mit dessen Fahrfehler zusammen hängt.

Zitat
Ergebnis Einzelzeitfahren Frankreich
1. CHAVANEL Sylvain
2. CASAR Sandy + 0.31
3. VOGONDY Nicolas + 0.33



Auf den Plätzen 4 und 5 landeten Paul Poux und Jerome Pineau.
Glückwunsch also an Richter und Chavanel zum geglückten Debüt.

In der Schweiz war wie gesagt im Vergleich zu Frankreich die Luft komplett raus. Titelverteidiger Bertogliati fehlte erkrankt, der mehrmalige Zeitfahrchampion Fabian Cancellara trat nicht an, womit er doch einige seiner Landsleute enttäuschte.
Durch die schwache Konkurrenz war Michael Zahner von BMC der lachende Gewinner des Ausbleibens der Favoriten. Er setzte sich im Kampf gegen die Uhr gegen die Konkurrenz durch und konnte somit den Zeitfahrtitel erringen. Silber holte sich Marcel Wyss, Rang 3 ging an Michael Albasini.

Zitat
Ergebnis Einzelzeitfahren Schweiz
1. ZAHNER Simon
2. WYSS Marcel + 0.43
3. ALBASINI Michael + 0.48



Leider wird in der Schweiz auch für das heutige Straßenrennen nur eine geringe Teilnehmerzahl erwartet, die großen Namen bleiben zu Hause, vor allem für die angereisten Fans ist das natürlich schade. Umso mehr große Namen dagegen in Frankreich, wo wir heute einen spannenden Kampf erleben werden, da bin ich mir sicher.
Die Rennen starten in Kürze, wir geben zurück ins Studio, und melden uns dann – wenn es um die Entscheidung geht – live zurück!
Bis dahin!

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Bjarne Riis , 21.05.2011 11:39

Ähnlich spannend wie in der Karibik ging es auch im Land der aufgehenden Sonne zu. Takashi Miyazawa vom Farnese-Team hatte als einziger Starter zwei nette Nachmittage und konnte sich vor unzähligen Zuschauern beide Meistertitel Japans sichern.

Eher semi-spannend liefen die Meisterschaftstage auch in Irland ab, eine Schande für diese Radsportnation. Nach seinem gegnerlosen Triumph im Zeitfahren, sollte Matthew Brammeier im Straßenrennen doch tatsächlich einen Gegner bekommen, Garmins Daniel Martin. Besonders interessant war das Rennen auf dem flachen Kurs dann aber auch mit zwei Fahrern nicht, da keiner zu früh attackieren und sich beide offenbar auf ihren Sprint verlassen wollten. Den gewann schließlich der Bahnfahrer, womit er seinem HTC-Highroad-Team auch den zweiten Titel der grünen Insel sicherte.

Traditionell zu den ersten Meisterschaften zählt die neuseeländische. Und wie in Irland bestimmte das Duell Garmin gegen HTC-Highroad das Geschehen, hier in Person von Julian Dean und Hayden Roulston. Keine Chance ließ Roulston seinem einzigen Gegner im Zeitfahren und erhöhte im Duell gegen Garmin auf 3:0 für sein Team. Im Straßenrennen jedoch wurde er den Routinier nie los, der taktisch clever fuhr und Roulstons Antrittsversuche stets konterte. Der Sprint war dann eine ebenso klare Sache wie das Zeitfahren, nur eben andersrum, weshalb sich Julian Dean zum dritten Mal in seiner Karriere Straßenmeister Neuseelands nennen darf.

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Bjarne Riis , 21.05.2011 12:47

Ein weiteres Einzelrennen fand leider in Portugal statt. Tiago Machados ehemalige Teamkollegen von Radioshack hatten offenbar keine Lust auf einen sicheren Meistertitel, sodass der Rabobank-Neuzugang statt einem eben zwei Einzelzeitfahren bestreiten durfte und neben dem ohnehin erwarteten Zeitfahrtitel auch den auf der Straße gewann. Damit erging es den Portugiesen aber immerhin noch besser als den Kroaten und Finnen, deren Meisterschaften ohne eine Anmeldung leider abgesagt werden mussten.

Wer sich in Norwegen auf spannende Duelle zwischen Hushovd, Arvesen und Boasson Hagen gefreut hatte, wurde bitter enttäuscht. Die beiden Sky-Profis sparten sich die Reise ins Heimatland, was Thor Hushovd zu zwei gegenwehrlosen Titeln brachte. Im Straßenrennen hatte er auch noch genauso viele Teamkollegen wie Gegner, nämlich einen, Alexander Kristoff. Doch da er wohl, wie dessen Teamchef Cadel_Evans, davon ausging, dass Kristoff "unter normalen Umständen der bessere, endschnellere Sprinter" ist, attackierte er 15 Kilometer vor dem Ziel und fuhr den Titel souverän nach Hause. Sein Teamkollege Gabriel Rasch lachte sich ins Fäustchen, hing sich einfach an Kristoff und kochte diesen im Sprint souverän ab. Zweiter Garmin-Doppelsieg in Norwegen!

Kurioses Starterfeld in der Slowakei: Vier Fahrer aus zwei Familien. Die Brüder Velits und Sagan von HTC bzw. Liquigas gingen auf die Jagd nach den Medaillen. Keine Überraschung gab's im Zeitfahren: Velits, Sagan, Velits, Sagan lautete das Ergebnis, wobei die beiden Peters erwartungsgemäß die Schnellsten waren. Und auch das Straßenrennen stand weder im Zeichen von Velits und Velits noch von Sagan und Sagan, sondern von Peter und Peter. Im Finale ließen sie ihre beiden Brüder zurück und machten auch den zweiten Titel unter sich aus. Peter Sagan stellte schließlich im Sprint die Familienehre wieder her und gewann den Titel, Martin Velits sicherte sich seine zweite Bronzemedaille und Juraj Sagan blieb als einziger Starter ohne Medaille.

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Linse , 21.05.2011 14:30

Servus liebe Radsportfreunde, hier sind wir wieder zum Live-Bericht vom spannenden Finale aus Frankreich und dem zugegeben etwas eigenen Rennen aus der Schweiz. Bei den Eidgenossen sind 10 Fahrer gemeldet, 9 am Start, der Klon von Michael Schär hat es zwar auf die Startliste geschafft, aber an den Start dann doch nicht. Organisatorische Fehler dieser Art passen zum allgemein schwachen Auftreten des schweizerischen Radsports, der sich im Vergleich zu den großen Radsportnationen – die Schweizer haben an sich den Anspruch hier mit aufgezählt zu werden – bis auf die Knochen blamiert. Aber – sind wir ehrlich – in 2 Wochen frägt keiner mehr, wer wie und warum Meister geworden ist, sondern einer trägt dann auch zurecht das Trikot, und es geht wieder um die Ergebnisse der internationalen Rennen. Trotzdem ist und bleibt es für das heutige Rennen schade, dass die Teilnehmerzahl so vernichtend gering ist.
Hier ein kurzer Blick auf das Höhenprofil bzw. die Karte für das heutige Schweizer Rennen.





22 Runden sind zu fahren, das macht in der Summe 193,6km, die die Fahrer heute zurücklegen müssen …

In Frankreich dagegen sind fast alle großen Namen am Start, die französischen Teams lassen sich nicht lumpen, schicken doch alle sämtliche französischen Akteure an den Start. FDJ, einst von Andreas Richter geleitet, wird inzwischen von Götzle geführt, der seine größten Erfolge als Teammanager des deutschen Rennstalls Gerolsteiner feiern konnte. Ebenso zu erwähnen mit starkem Kader natürlich Cofidis, die mit Bjarne Riis einen alten und erfolgreichen Haudegen im Begleitfahrzeug sitzen haben. Auch die kleineren Teams Europcar und Saur haben zahlreiche Akteure an den Start geschickt und erhoffen sich natürlich egal mit welchen Mitteln und auf welchem Wege den Meistertitel. Auch Skil-Shimano und Garmin treten mit 6 bzw 5 Fahrern an und haben damit noch eine relativ schlagkräfte Truppe. Omega Pharma Lotto und Euskaltel dagegen haben nur Einzelkämpfer dabei. Insgesamt sind 95 Fahrer am Start, eine ganze Menge also. Trotzdem gibt es auch hier betrübte Gesichter, immerhin hat mit AG2R das einzige Pro-Team nicht gemeldet. Das ist zwar schade, aber wie gesagt, durch 95 andere Fahrer wird das hier problemlos kaschiert, und diese 95 Fahrer werden hier bei strahlenden Sonnenschein alles Mögliche in die Waagschale werfen, um am Ende ganz oben zu stehen. Für 94 wird es nicht reichen, aber einer wird sich nach 235 brutal anstrengenden Kilometern mit dem Titel „französischer Straßenmeister“ anreden lassen können.

Inzwischen ist es 16 Uhr, die Fahrer sind sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich schon des längeren unterwegs, wir geben jetzt live ab in unsere Konferenz der letzten Kilometer. Auf den neuesten Stand bringen sie unsere Kommentatoren!

– Bienvenue aus Frankreich! Bienvenue aus Boulogne-sur-Mer! Bienvenue zu den heutigen Straßenmeisterschaften im Radsport. Hier an der Strecke ist eine großartige Stimmung! Strahlender Sonnenschein herrscht über dem Art direkt am Ärmelkanal, der unweit der belgischen Grenze gelegen ist. Knapp 235 km müssen die Fahrer hier heute zurücklegen, über 200km davon haben sie schon absolviert. Es gab auch schon zahlreiche Aufgaben, wie so oft bei Meisterschaftsrennen.
An der Spitze liegt hier 30km vor dem Ziel eine 7-köpfige Ausreißergruppe, die auch beste Chancen hat, dass der Sieger aus ihr stammen wird. Pierre Cazaux, Christophe Le Mevel, Christophe Kern, Ludovic Turpin, Julien el Fares, Jeremy Roy und Thomas Bonnin sind die Fahrer, die sich nach etlichem Hick-Hack zu Beginn des Rennens lösen konnte. Oftmals gab es Attacken, die direkt wieder unterbunden wurden, so versuchte beispielsweise Jerome Pineau in die Fluchtgruppe zu kommen, was aber den Herren von Cofidis und Europcar nicht zu gefallen schien. Am Ende konnte sich also eine Gruppe absetzen, in der pikanterweise alle Teams mit stärkeren Aufgeboten genau einen Fahrer platziert haben. Dies führte dazu, dass im Peloton lange nicht konsequent nachgeführt wurde. Europcar und Cofidis haben wahrscheinlich zu spät angefangen, hinten aufs Gaspedal zu drücken. Die Gruppe ist aktuell noch über 4 Minuten vorne weg, ist allerdings auch schon seit rund 150km vorne, der Vorsprung betrug schon fast 12 Minuten. Trotzdem hat man den Eindruck, dass hinten der absolute Wille fehlt. Gerade Europcar scheint zwar Voeckler wieder den Weg zum Titel ebnen zu wollen, aber es sind schon etliche Fahrer von ihnen ausgestiegen, nachdem sie lange im Wind waren. Die Ausreißergruppe hat seit längerem schon Probleme, Jeremy Roy beteiligt sich rein gar nicht an der Tempo-Arbeit, was natürlich auf Unmut bei den Konkurrenten führt.
Wir sind gespannt, wie es sich hier entwickelt, kommt die Gruppe durch, oder erhält Europcar noch Unterstützung in der Aufholjagd, und kommt es so zum Finale der großen Namen ala Voeckler, Chavanel und Vogondy?!?

- Griass Di! Hallo aus der Schweiz, genauer aus Kirchdorf. Auch hier ist ein wunderschönes Wetter, viel besser als die Stimmung der Organisatoren. Im Gegensatz zu den gut besetzten Rennen der U23 und der Damen ist die Eliteklasse der Herren wie bereits erwähnt total unterbesetzt. 9 (!!!) Fahrer sind lediglich am Start, immerhin – wer ins Ziel kommt, der bekommt Weltranglisten-Punkte, auch das ist doch schon was. Dementsprechend sind auch noch alle Fahrer im Rennen.
Hier sind es lediglich noch 2 Runden zu fahren, also 16 km, alle 9 Fahrer sind auch beisammen. Nach einer skurrilen Situation zu Beginn, als der ein oder andere Fahrer versuchte sich abzusetzen aber immer alle acht Konkurrenten mitgingen, hat man offenbar dann einen Nichtangriffspakt geschlossen. Inzwischen hat das Rennen wieder Fahrt aufgenommen, BMC versucht hier jetz die zahlenmäßige Überlegenheit zu nutzen, ist am Drücker und ein ums andere Mal attackiert einer ihrer Fahrer, bisher immer noch entsprechend gekontert! Aber es ist jetz endlich Spannung drin, trotz des kleinen Starterfelds…

[29km] Das Ziel kommt näher. Das Hauptfeld auch, Cofidis scheint noch am Zögern zu sein, ob sie voll miteinsteigen – dann wahrscheinlich zu Gunsten von Vogondy oder Moncoutie – oder ob sie eben auf Julien el Fares setzen sollen. Der dürfte aber gegen Le Mevel und Kern eher Außenseiter sein. Europcar investiert trotz Kern vorne inzwischen alles was möglich ist, man scheint voll auf Voecklers Stärke zu setzen. 29km vor dem Ziel ist das Feld aber noch 3.41min zurück. Wird wohl schwer bis unmöglich.

[14km] Hier sorgt weiterhin das BMC Racing Team für Furore. Zeitfahrmeister Simon Zahner hat versucht sich zu lösen, aber die ältesten Teilnehmer Rast und Albasini sind dran. Dahinter hing dann der restliche Rattenschwanz. Aber das Tempo jetzt deutlich höher, und das Rennen inzwischen taktisch geprägt, ein Rennverhalten wie bei einer Ausreißergruppe ist an der Tagesordnung, nur das ein jagendes Hauptfeld fehlt. Bisher macht BMC aber zu wenig aus der Überzahl!

[26km] 3.30! Aber das wird schwer bis unmöglich für das Hauptfeld. Cofidis ist jetzt aber mit eingestiegen. Europcar und Cofidis also auf der Jagd der sieben vorne. Garmin-Captain Chavanel ist am Hinterrad von Voeckler, und lässt sich gemütlich in eine gute Ausgangsposition fahren …

[12km] Die Fahrer sind jetzt wieder am Anstieg. Zum vorletzten Mal geht es die knapp 80 Höhenmeter nach oben. Das Tempo höher als zuvor. BMC macht Dampf. Michael Schär ist mit Tempo rein in den Berg, und hat sich danach zurückfallen lassen. Auch einer der Wyss-Brüder hängt jetzt hinten. Das Warten auf die Attacke beginnt …

[23km] 3.11! Der Vorsprung schmilzt, die Spannung steigt. Vorne zeigt sich jetzt sogar Roy hin und wieder in erster Position. Kommt da etwa Panik auf? Noch 6 km, dann geht es in die letzte Runde. Vorne arbeiten inzwischen alle zusammen, hinten wie gesagt, Cofidis und Europcar.

[9km] Letzte Runde! Traditionell läutet die Glocke! Die Entscheidung fällt – das kann man jetzt schon fast sicher sagen – am letzten Anstieg. BMC vorne, dahinter die Einzelkämpfer, aber jetzt gibt es wohl dann auch keinen Vorteil durch Helfer mehr, sondern einfach nur Vorteil durch Tagesform und individuelle Klasse.

[19km] Cofidis jetzt verstärkt vorne, Europcar hat zahlenmäßig schon bluten müssen. Tempo ist jetzt aber richtig groß hinten. FDJ zeigt sich auch hin und wieder, aber schwer zu beurteilen, ob das Ausbremsen oder Tempo machen ist. Die Ausreißergruppe muss auf jeden Fall Gas geben, der Vorsprung ist unter 3 Minuten geschmolzen.

[5km] Die Fahrer sind jetzt im Tal, noch einmal geht es bergauf, und dann wissen wir auch bald, wer den Meistertitel holen wird! Jetzt interessiert es die Fans an der Strecke auch nicht mehr, wie viele Fahrer hier am Start waren, sie feuern die Fahrer an, die Spannung ist nahezu greifbar.

[17km] Diese Spannung haben wir hier in Frankreich schon länger. Allein aufgrund des fliegenden Pelotons und der kämpfenden Ausreißergruppe. Auch hier geht es jetzt auf die letzte Runde, vorne helfen alle Ausreißer mit inzwischen, aber jetzt ab in die Schweiz, da geht’s um die Wurst jetzt!

[3km] Martin Kohler ist vorne, dahinter die verbleibenden sechs Fahrer der „Spitzengruppe“. Gleich geht es in die Steigung. Das Tempo ist hoch, BMC wird wohl für Morabito fahren. An dessen Hinterrad sitzen jetzt auch Albasini und Rast… Jetz geht’s rein in den Berg, Kohler sprintet regelrecht rein, zieht rechts raus und nimmt auch raus, der gibt sich geschlagen also, bzw. hat sich für seine Teamkollegen hier aufgerieben. Gianetti ist raus, und auch Wyss tut sich schwer, Morabito vorne, aber der zieht nicht voll an. Albasini, Zahner und Rast dahinter. Wer traut sich? Morabito? Albasini? ZAHNER! Zahner tritt jetzt an, geht raus, von der letzten Position aus, von der vierten Position aus, da tritt er an. Morabito geht jetzt nicht nach, Albasini und Rast zögern! Zahner zieht durch!

[2km] Das kann er auch, Zeitfahren kann er, alleine im Wind. Jetzt geht Rast raus und versucht die Lücke zuzufahren, Albasini und Morabito hängen hinten ran, aber die Lücke auf Zahner ist da. Simon Zahner, der wird doch hier nicht Doppelmeister werden? Das Double perfekt machen! Er klettert nach oben so gut er noch kann, es stecken schon viele Kilometer in seinen Beinen. Im Gegensatz zu ihm haben seine drei Konkurrenten kein Zeitfahren in den Beinen. Aber es sieht gut aus…
Jetzt ist er oben, noch sind es 1,5 Kilometer, und er hat 10 Sekunden Vorsprung. Rast führt alleine nach, Albasini sitzt dahinter, er hilft nicht wirklich mit…

[1km] Zahner jetzt auf dem letzten Kilometer, das muss reichen, das wird reichen … Simon Zahner fährt das Ding heim, das Trio dahinter wird nur die restlichen Medaillen vergeben. Zahner fährt die letzte Kurve, jetzt hat er das Ziel vor Augen, er blickt nach hinten, sieht, da kommt keiner mehr ran, der Oberkörper geht hoch, die Hände in die Luft, der Sieg ist perfekt! Glückwunsch an Zahner zum Double. Und während der im Ziel ausrollt holt sich Albasini Rang 2 vor Rast. Morabito hat nicht mehr durchgezogen, scheint enttäuscht zu sein, hatte er sich aufgrund des Fahrerfeldes bestimmt Chancen auf den Titel ausgerechnet. Aber sein Teamkollege hatte mehr Fortune, Glückwunsch zum Sieg an Zahner und BMC!

[12km] So, da sind wir wieder, während in der Schweiz schon einer jubelt, ist hier noch alles offen! Das Hauptfeld hat einen Rückstand von 1.40 auf die Spitzengruppe. Die vordere Spitzengruppe! Denn da hat sich was getan. el Fares, Le Mevel und Turpin haben sich da nämlich gelöst. Und hinten im Peloton ist dementsprechend FDJ auf einmal voll dabei in der Nachführarbeit, Cofidis dagegen komplett raus!
Hinter dem Trio folgt Kern mit Roy am Hinterrad, Cazaux und Bonnin sind abgehängt. Aber ich denke auch, dass Le Kern und Roy nicht die besten Chancen haben, da die Drei an der Spitze gut harmonieren. Und vor allem haben die gleich das letzte Mal den langen Anstieg hinter sich gebracht…

[0km] Hier sind alle Fahrer im Ziel, BMC jubelt, v.a. grinst Zahner natürlich wie ein Honigkuchenpferd! Für den geht’s jetzt zur Siegerehrung!

Zitat
Top 3 - Schweiz
1. ZAHNER Simon
2. ALBASINI Michael + 0.04
3. RAST Grégory + 0.04



[10km] Das Führungstrio ist oben, über den höchsten Punkt des Kurses drüber. Und Kern und Roy dahinter haben schon 20 Sekunden Rückstand. Cazaux und Bonnin irgendwo zwischen den beiden vor ihnen und Thomas Voeckler. Der hat sich hinten jetzt nämlich gelöst, ist angetreten. Und die restlichen Sieganwärter jagen hinterher. Chavanel, Moncoutie, Vogondy, Pineau, Geniez, Sprick, und wie sie alle heißen. Das Feld ist jedenfalls zerfallen. Oben am Anstieg ist der Vorsprung von Le Mevel auf Voeckler 78 Sekunden. Das ist eigentlich fast nicht mehr aufzuholen …

[7km] Die Abfahrt ist gemeistert, und man kann jetzt fast sicher sagen, der neue französische Meister heißt Turpin, le Mevel oder el Fares. Egal wer es wird, es ist ein neuer Name in der langen Liste der französischen Straßenmeister. Oder kommt Voeckler doch nochmal ran? Der fährt mit Chavanel, Geniez und Vogondy am Hinterrad, hat gleich Cazaux und Bonnin eingeholt. Die beiden werden am Ende irgendwo unter ferner liefen erscheinen, aber Hut ab vor dieser Leistung an dieser Stelle!

[4km] Le Mevel, El Fares, Turpin – 23 sek – Kern, Roy – 10 sek – Voeckler, Chavanel, Geniez
Das ist der aktuelle Stand! Vogondy musste reißen lassen, der hat nix mehr mit der Entscheidung zu tun, sollte doch noch was nach vorne gehen … und vorne? da geht es jetzt gleich in die letzte Rampe, und da wird dann die Entscheidung fallen, denke ich. Oder es kommt zum Sprint …

[3km] Ja das knutscht mich doch ein Elefant … Julien el Fares zieht vorne weg, Le Mevel und Turpin setzen nicht unmittelbar nach, und die Lücke ist gerissen. Der El Fares war letztes Jahr schon gut dabei, in den Top10, damals war Le Mevel Vizemeister. Und jetzt könnte der 26jährige Franzose den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere feiern. Hinten fliegen Voeckler und seine Begleiter an Kern und Roy heran, aber nach ganz vorne geht’s wohl nicht mehr ?!?

[2km] El Fares führt – Parallelen zur Schweiz erkennbar! Ein Außenseiter tritt an, wird nicht sofort ganz ernst genommen, und schon ist eine entscheidende Lücke gerissen. Le Mevel hat sich noch vor dem Gipfel von Turpin gelöst und versucht ranzukommen, vielleicht glückt das sogar nochmal. Aber es geht nur noch bergab … Weiter hinten versucht Voeckler weiterhin alles, aber es wird nicht reichen!

[1km] El Fares oder Le Mevel?!? EL Fares knapp vorne, wirft alles in die Waagschale in der Abfahrt, aber das wird sich ausgehen. Noch einmal durch den Kreisverkehr 400 Meter vor dem Ziel. Der Junge ist platt, aber gleich ist es geschafft. Das ist der Titel für El Fares, der Titel für Cofidis! Damit hätten auch die Buchmacher nicht gerechnet! Le Mevel wird wohl Zweiter werden, das Auslassen des EZF hätte sich fast bezahlt gemacht.
Voeckler und Chavanel im Duo erreichen womöglich sogar noch Turpin, Wahnsinns Kraftakt von den Beiden hier auf den letzten Kilometern. Aber sie sind gescheitert, daran, dass viel zu spät und unentschlossen die Aufholjagd begonnen wurde. Und El Fares ist der Profiteur daraus, der sich in diesem Moment den Titel sichert. Er ist JETZT über die Ziellinie! Und nur zwei Sekunden dahinter folgt Le Mevel. Sehr schade für ihn und sein Team Garmin, die hier knapp dran waren, wieder zu siegen, wie schon im Zeitfahren. Le Mevel das zweite Jahr in Folge mit dem Vize-Titel, das ist zwar echt stark, aber auch enttäuschend. Trotzdem auch an ihn Glückwünsche. Rang 3 im Sprint holt sich tatsächlich noch Sylvain Chavanel, Turpin ist scheinbar irgendwo völlig blau gegangen, wird am Ende nur Fünfter …

[0km] Das wars hier aus Frankreich von einem spannenden Rennen mit wie ich meine durchaus unerwarteten Ausgang! In diesem Sinne nochmal Glückwunsch an die Sieger und bis bald mal wieder!

Zitat
Top 3 - Frankreich
1. EL FARES Julien
2. LE MEVEL Christophe + 0.02
3. CHAVANEL Sylvain + 0.27

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von orgen , 21.05.2011 14:58

Wenig los in Luxemburg, auch da das einheimische Team Leopard geschlossen nach Berlin zum DFB-Pokalfinale gereist ist. Somit einfacher Doppelsieg für Didier.

In Weissrussland dann immerhin doppelt soviel Starter wie in Luxemburg. Im Zeitfahren schlug Sivtsov Hutarovich klar. Im Straßenrennen lies dieser sich aber nicht abhängen und übersprintet Sivtsov am Ende.

Ähnliches Bild in Argentinien. Zwei Fahrer die sich die beiden Titel aufteilen. Lucas Sebastian Haedo im Zeitfahren und Juano Jose Haedo auf der Straße.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von orgen , 21.05.2011 17:33

Weiter gehts in Brasilien. Aber Murilo Fischer setzt sich im Zeitfahren wie auf der Straße durch und darf sich Doppelmeister nennen.

Zwei Mannen von Landbouwkredit am Start. Juodvalkis sieg gegen die Uhr und Kruopis auf der Straße.

Ein harter Tag für Larsson. Völlig Konkurenzfrei.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von RA , 21.05.2011 18:47

Herzlich Willkommen liebe Radsportfreunde zu unserer heutigen Tageszusammenfassung von den nationalen Titelkämpfen in Europa! Es geht also wieder los, und traditonellerweise zu Saisonbeginn stehen die Kämpfe um Gold, Silber und Bronze in den einzelnen Ländern auf dem Programm. Mehr noch: Die Sieger von heute dürfen eine Saison lang das begehrte Meistertrikot in ihren Landesfarben als Textiltrophäe über die Landstraßen dieser Welt tragen. Heute geht es also los mit den Zeitfahrbewerben, bevor dann morgen die Titelkämpfe auch auf der Straße ausgetragen werden, die wir Ihnen dann selbstverständlich live präsentieren werden. Wie immer ist es zu Saisonbeginn natürlich spannend zu sehen, welche Fahrer wie gut aus dem Wintertraining kommen und wie sie das bereits in ihrem ersten Saisonrennen, für viele auch das erste Rennen in einem neuen Team, umsetzen können.

BELGIEN
Wir melden uns also heute gleich von mehreren Schauplätzen. Einige wirklich interessante Entscheidungen stehen uns bevor, deshalb werfen wir gleich einmal einen Blick auf die Kurse für den heutigen Tag. In Belgien wurde heute in Habay-le-Neuve über 29 Kilometer gefahren, und 28 Fahrer wurden von ihren Teams für die nationalen Titelkämpfe gemeldet. Das größte Aufgebot stellte dabei Omega Pharma-Lotto mit gleich 19 Fahrern. Titelverteidiger Maxime Monfort stand übrigens nicht auf der Startrampe heute Mittag. Mit Stijn Devolder fehlte außerdem der große Favorit auf den Zeitfahrtitel. Schlug also heute die Stunde der Außenseiter?

Lange Zeit sah es so aus, als der als Zweiter auf den Kurs gestartete Jan Bakelants (OLO) die erste Bestzeit auf den wallonischen Asphalt knallte. Jurgen Vandewalle (OLO), Mario Aerts (OLO) und Greg van Avermaet (OLO) die bekanntesten Namen, die Bakelants in einem teaminternen Omega Phara-Ausscheidungsfahren hinter sich lassen konnte. Nachdem es sich Bakelants auf dem "Hot Seat" für einige Zeit gemütlich machen konnte folgte aber bald die Wachablöse: Gianni Meersman (FDJ) war es, der die Zeit von Bakelants um einige Sekunden unterbieten konnte und sich damit zwischenzeitlich auf Rang 1 schob. Kurz nach Meersman ging dann auch der Favorit für das Straßenrennen, Philippe Gilbert (OLO) auf die Piste. Bei der Zwischenzeit noch vorne, fehlten Gilbert im Finale einige Sekunden auf den FDJ-Fahrer, doch Gilbert zeigte sich beim Überqueren der Ziellinie mit seiner Fahrt zufrieden: Zweiter bei einer Zeitfahrmeisterschaft noch vor den ersten Vorbereitungsrennen, ein guter Indikator für gute Beine. Gut für den Kopf, auch wenn die Konkurrenz sicherlich nicht die beste war. Die Fahrer nach Gilbert, Sijmens (COF), Ghyselinck (THR), Van de Walle (OLO) und Scheirlinckx (LAN) blieben weit weg vom Schuss, und so war Bart de Waele (LAN) der nächste, der den coupierten Kurs zu seinem Vorteil nutzte und gleich 12 Sekunden schneller als Meersman zuvor die Ziellinie überquerte. Doch die Freude für den Fahrer von Landbouwkrediet-Fahrer währte nicht lange, Sébastien Rosseler (RAB), der als Letzter von der Rampe ging, pulverisierte schon bei der ersten Zwischenzeit die Zeiten seiner Vorgänger und behielt im Ziel mit eindeutigen 24 Sekunden Vorsprung auf de Waele die Oberhand.

Am Podium konnten dann jedoch alle Strahlen: der neue belgische Zeitfahrmeister, Sébastien Rosseler (RAB), Bert de Waele (LAN) und Gianni Meersman (FDJ).
01 | ROSSELER Sébastien | RAB
02 | DE WAELE Bert | LAN
03 | MEERSMAN Gianni | FDJ


Wir melden uns gleich wieder zurück mit unserer Zusammenfassung von den Zeitfahrmeisterschaften aus Deutschland.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Linse , 21.05.2011 19:32

Kanada - Ryder Hesjedal ist der Gewinner der kanadischen Radsportmeisterschaften. Der 30-jährige setzte sich sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen durch. Auf der Straße machte sein Teamkollege Rollin den Doppelsieg für Garmin perfekt, die offenbar Meisterschaft an Meisterschaft sammeln. David Veilleux überzeugte mit Silber im Kampf gegen die Uhr und Bronze im Straßenrennen ebenfalls.

Lettland - Aleksys Saramotins ist der neue Zeit- und Straßenmeister Lettlands. Er setzte sich in beiden Rennen knapp vor dem 24 jährigen Gatis Smukulus durch, dem im Einzelzeitfahren nur wenige Sekunden zum großen Wurf fehlten. Im Straßenrennen kontne sich Saramotins am vorletzten Anstieg absetzen und fuhr das Rennen sicher nach Hause.

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von RA , 21.05.2011 22:22

Hier ist Sangershausen im wunderschönen Sachsen-Anhalt, hier ist Deutschland, hier ist die nationale Meisterschaft im Zeitfahren! Ein spannender Bewerb ist heute hier über die Bühne gegangen, so viel kann man schon verraten. Es war kein leichter Kurs, diese deutsche Meisterschaft, was sicherlich auch viel Spannung für das morgige Straßenrennen birgt, aber ein verdienter Sieger stand hier heute ganz oben auf dem Treppchen. 34,55 Kilometer, vier Runden auf einem Kurs mit zwei Steigungen, da sind sicherlich neben dem Zeitfahrtalent auch ein bisschen Künste im Bergauffahren von Nöten.

ÖSTERREICH
Doch bevor wir uns der spannenden Entscheidung widmen, eine weniger spannende Meldung aus Österreich: Auch dort wurden bereits die Titelkämpfe im Zeitfahren und auf der Straße ausgetragen, und beide Bewerbe haben den gleichen Sieger gesehen. Denn mit dem Steirer Bernhard Eisel (THR) hat es nur ein einziger Teilnehmer auf die Meldeliste geschafft. Selbstverständlich krönte sich Eisel damit ohne großen Aufwand zum Doppelmeister seines Landes. Wir gratulieren trotzdem!

DEUTSCHLAND
In Deutschland sah die Sache dafür ein wenig knapper aus heute. Immerhin acht Fahrer nahmen die Herausforderung der Titelkämpfe an, und der erste von diesen acht, der eine Zeit vorlegte, war John Degenkolb aus dem Team HTC, dessen Zeit aber sofort von Simon Geschke (SKS) unterboten wurde. Allerdings beides noch nicht unbedingt die Richtzeiten, mit denen man hier heute rechnen durfte, umso weniger überraschend, dass Patrick Gretsch (THR) im Anschluss die Zeit gleich um einige Minuten verbessern konnte. Da blieb auch Sebastian Lang (OLO) zurück und musste Gretsch den Vortritt im Zwischenklassement lassen. Der nächste Fahrer auf der Rampe, Bert Grabsch (THR), ehemaliger Zeitfahrweltmeister und mehrfacher deutscher Meister, konterte mit der nächsten guten Zeit, doch gleich die erste Überraschung des Tages, Grabsch blieb hinter seinem Teamkollegen Gretsch zurück, Gretsch also heute mit den besseren Beinen, konnte auf den 34 Kilometern mehr Sekunden aufholen als das Grabsch gelang. Gretsch also mit der ersten harten Prüfung aus dem eigenen Team, und diese gut gemeistert: Er bleibt vor Bert Grabsch und darf sich schonmal gute Chancen auf eine Medaille heute ausrechnen. Dann Marcel Kittel (SKS). Bei der Zwischenzeit gut unterwegs fehlten dem Holland-Legionär dann doch die entscheidenden Sekunden auf dem zweiten Streckenabschnitt. Eine Zeit, langsamer als die von Grabsch, was natürlich keine Schande ist - zwischenzeitlich Platz 3 für den Youngster, eine solide Leistung. Damit fehlen nur noch zwei Fahrer: Patrik Sinkewitz (FAR) und einer der Mitfavoriten, Tony Martin (THR). Zwei HTC-Fahrer bis jetzt in Doppelführung, gesellt sich der nächste, nämlich Martin, gleich dazu? Schon bei der Zwischenzeit erste Gewissheit: Martin wird eine Top-Zeit fahren! Und so blieb es dann auch im Ziel, Martin souverän, wie er sich vor Gretsch und Grabsch durchsetzt mit einer Hammerzeit. Keine einfache Aufgabe für den letzten Fahrer heute, Patrik Sinkewitz. Bei HTC darf man den Sekt also wohl schon mal einkühlen, die einzige Frage noch: Gibt es einen Dreifachsieg, oder kann Sinkewitz noch dazwischenfunken? Eindeutige Antwort: Er kann es nicht. Sinkewitz landet nur auf dem fünften Platz, bleibt also noch hinter Marcel Kittel zurück, der damit trotz solider Leistung Blech ausfasst. Totaler Triumph für HTC in Deutschland, der Heimat von Team Manager Muecke: Gold, Silber und Bronze für Martin, Gretsch und Grabsch.

01 | MARTIN Tony | THR
02 | GRETSCH Patrick | THR
03 | GRABSCH Bert | THR


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RA
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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von RA , 21.05.2011 22:39

NIEDERLANDE
Auch in den Niederlanden wurde heute der Meistertitel im Zeitfahren neu vergeben. Dabei feierte der Platzhirsch, das Team Rabobank, einen Erfolg auf voller Linie. Auf der 50 km langen Zeitfahrstrecke setzten sich die Spezialisten von Rabobank durch und belegten in der Endabrechnung gleich die ersten vier Plätze. Der neue Zeitfahrmeister in den Niederländen heißt Stef Clement (RAB).

01 | CLEMENT Stef | RAB
02 | BOOM Lars | RAB
03 | TJALLINGII Maarten | RAB


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RA
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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von RA , 21.05.2011 23:32

ITALIEN

Zu guter letzt melden wir uns auch heute noch von den italienischen Zeitfahrmeisterschaften. Ein 40 Kilometer langer Kurs musste hier absolviert werden, und eine schillernde Vielzahl an bekannten Namen waren an den Start gegangen. Fahrer wie Cunego, Visconti oder Nibali standen ebenso am Start wie Alessandro Petacchi, der sich wohl heute im Kalendertag geirrt hat, als er heute morgen das Haus verließ, um hier her zu kommen. Der Man to beat aber ganz klar der mehrfache italienische Serienmeister im Zeitfahren, Marco Pinotti vom Team HTC. Auch heute sollte es ganz schwer werden an ihm vorbeizukommen. Spannung war insofern dadurch gegeben, dass Pinotti als Titelverteidiger als letzter auf die Strecke ging. Die Zeit, die es für ihn zu schlagen galt, war die von Vincenzo Nibali, der es bis am Ende auf dem ersten Zwischenrang aushielt. Doch gegen Pinotti war für niemanden ein Kraut gewachsen. Der HTC-Fahrer sicherte sich souverän erneut den italienischen Titel und verwies damit Vincenzo Nibali (LIQ) und Adriano Malori (LAM) auf die Plätze.

01 | PINOTTI Marco | THR
02 | NIBALI Vincenzo | LIQ
03 | MALORI Adriano | LAM


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RA
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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Linse , 22.05.2011 11:35

Kuriose Geschehnisse gab es in Venezuela! Das einzige Team, das an den Start ging, war Androni Giacattoli aus Italien, das aber immerhin mit 4 Startern. Wie zuvor bekannt wurde, gab es von Teammanager Oscar Sevilla die Ansage, dass der Zeitfahrmeister nicht auch den Straßentitel holen solle, sondern einen seiner Teamkollegen den Vortritt lassen solle. Dies gab Jose Rujano offenbar zu denken, da er im Zeitfahren nicht immer ganz bei der Sache zu sein schien. Eile legte er jedenfalls nicht an den Tag, schien ihm der Straßentitel doch wertvoller zu erscheinen. Aber selbst seine teilweise flachsige Fahrt konnte ihm nicht am Sieg hindern, ist er doch der einzige der vier Starter, der schon öfter eine GT und daher auch wesentlich mehr lange und schwere Zeitfahren absolvierte. So konnte Rujano - bei der Siegerehrung dann doch zufrieden - den Zeitfahrtitel abstauben. Im Straßenrennen fuhren die 4 Teamkollegen dann bis zwei Runden vor Schluss locker und lässig zusammen vorne weg, ehe sie dann ihr eigenes Ausscheidungsfahren veranstalteten. Monsalve und Rujano setzten sich am Ende ab, und Rujano ließ ganz brav nach Anweisung Monsalve den Titel des venezolanischen Straßenmeisters...

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von orgen , 22.05.2011 14:15

Willkommen aus Spanien. Im Zeitfahren gab sich Toursieger Contador die Ehre und gewann am Ende von Haimar Zubeldia. Das Podium wird

komplettiert von Samuel Sanchez.

Schauen wir nun aufs Straßenrennen. Auch wenn das Profil einige Hügel aufweist, ist das Profil nicht so schwer und zum Ende hin bleibt

es relativ flach.
Früh setzten sich drei Mann ab:
ZUBELDIA AGIRRE Haimar 01/04/1977 | RAB
BARREDO LLAMAZALES Carlos 05/06/1981 | QST
BLANCO RODRIGUEZ David 03/03/1975 | GEO

Die wurden allerdings von Euskaltel die ganze Zeit an der kurzen Leine gehalten, so dass keine Chance auf durchkommen hatte.
Umso weiter es dem Ziel entgegen ging, umso höher wurde das Tempo im Feld von Euskaltel geschraubt. Die Ausreissergruppe wurde dann auch

endgültig gestellt.
Das ganze ging so weiter bis ca. 15 Kilometer vor dem Ziel. An einer kleinen Steigung dann eine Attacke iniziiert von Daniel Navarro

(SKS). Da ziehen dann einige Fahrer nach. So dass sich eine sechsköpfige Gruppe bildete, die dann gute Chancen aufs ankommen hatte.
Mit dabei:
CONTADOR VELASCO Alberto 06/12/1982 | SBS
NAVARRO GARCIA Daniel 08/07/1983 | SBS
SANCHEZ GIL Luis Leon 24/11/1983 | QST
VICIOSO ARCOS Angel 13/04/1977 | AND
SANCHEZ GONZALEZ Samuel 05/02/1978 | EUS
MARTINEZ DE ESTEBAN Egoi 15/05/1978 | EUS

Diese sechs konnten sich dann recht zügig vom Rest absetzten. Mit Saxo und Euskaltel zwei Teams doppelt vertreten. Die Gruppe lief zunächst auch erst noch gut zusammen, so dass von hinten niemand mehr heran kommen konnte.
Fünf Kilometer vor Ende war dann Schluss mit Einigkeit, erneut war es Navarro der die Offensive suchte. Aber sofort setzt sich Martinez an die Spitze, erhöht die Schlagzahl und sorgt dafür das Navarro nicht wegkommt. Das Tempo der Gruppe blieb dann erst noch hoch.
Drei Kilometer vor dem Ende, dann der Versuch von Sanchez Gil, jetzt reagierte Samuel Sanchez. Die zwei können sich dann lösen. Keine Einigkeit bei den Verfolgern.
Ein Kilometer vor dem Ziel versucht sich Sanchez Gil dann wieder zu lösen, aber Samu Sanchez bleibt an ihm dran.
Samu Sanchez setzte sich dann an die Spitze, und lies sich auch im Zielsprint nicht mehr überholen.
Direkt dahinter kommen die Verfolger, bei denen Vicioso den Sprint um den dritten Rang gewinnt.
Glückwunsch an Samuel Sanchez und Euskaltel.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von OscarSevilla , 22.05.2011 18:34

In Russland gab es im Einzelzeitfahren nur 2 Starter, beide kamen aus einem Team, nämlich von Geox. Denis Menchov ließ dabei erwartungsgemäß seinem Teamkollegen Dmitriy Kozontchuk keine Chance.

Auf der Straße bekamen diese beiden allerdings Konkurrenz von 13 Fahrern aus dem Katyusha-Team, die damit klar die Favoritenrolle in ihren Händen trugen. Als Kozontchuk aber im ersten Renndrittel attackierte, sah sich keiner der Katyushafahrer genötigt mitzugehen. Es bot sich ein seltsames Bild, Katyusha war wohl nur für eine Spazierfahrt angetreten und Konzontchuk konnte ungefährdet den zweiten Titel für Geox einfahren. Menchov konnte sich hinten bequem zurücklehnen und hatte wenigstens genug Gesellschaft bei der Zielüberquerung.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von OscarSevilla , 22.05.2011 18:43

Weiter ging es in Dänemark, wo es ein Duell zwischen den beiden Teams HTC und Saxo Bank gab. Saxo Bank war dabei zahlenmäßig allerdings deutlich überlegen. Dies ist im Zeitfahren jedoch reichlich egal, weswegen sich Alex Rasmussen vor Morkov und Vandborg durchsetzen konnte. 1:0 für HTC.

Auch auf der Straße lieferten die HTC-Jungs dem heimischen Team einen guten Kampf. Alex Rasmussen war bemüht, die Lücken der ständigen Attacken für Lars Bak zuzufahren. Irgendwann war er aber mit seinen Kräften am Ende, so dass Bak auf sich allein gestellt war. Die beiden Sörensens, sowie Brian Vandborg waren die Aktivsten bei den Attacken und Nicki gelang es schließlich auch, sich alleine abzusetzen, Chris Sörensen ankerte auf Platz 2 und der erschöpfte Lars Bak verhinderte immerhin noch ein komplletes Saxopodium.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von OscarSevilla , 22.05.2011 19:13

Die nächste Entscheidung fiel in den Vereinigten Staaten, einer Nation mit vielen sehr guten Zeitfahrern. Leider stand das Team Radioshack nicht am Start. Dadurch entwickelte sich ein spannender Zweikampf um den Sieg, den Tejay van Garderen von HTC knapp vor Taylor Phinney (Garmin) für sich entscheiden konnte.

Im Straßenrennen setzte sich schon früh eine Achtergruppe ab. Da alle am Start stehenden Teams darin vertreten waren, wurde diese auch nie wieder vom Rest des Feldes gesehen. Dreimal Garmin mit Stetina, Vandevelde und Bookwalter; zweimal HTC mit Lewis und van Garderen; zweimal BMC mit Hincapie und Beyer; sowie Duggan für Liquigas. In dieser Gruppe gab es in Zielnähe immer wieder Angriffe. Schließlich setzten sich Stetina, Vandevelde, van Garderen und Hincapie vom Rest des Feldes ab. Garmin also weiterhin zahlenmäßig überlegen, was sie auch ausnutzten. Peter Stetina konnte sich rund 5km von seinen Mitstreitern lösen. Doch die beiden gegnerischen Fahrer wollten Garmin nicht so einfach gewinnen lassen und fuhren die Lücke kurz vor der Flamme Rouge wieder zu. Dies war die Chance für Christian Vandevelde, der locker hintendraufliegen konnte bis dahin und sofort attackierte als Stetina eingeholt wurde. Nun war keine Gegenwehr mehr vorhanden. Vandevelde fuhr das Ding nach Hause und George Hincapie gewann den Sprint um Platz 2. TvG konnte sich immerhin noch über seinen zweiten Podiumsplatz freuen.


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Bjarne Riis , 23.05.2011 16:51

Weiter geht's mit einem Viererpack von kleineren Radsportnationen. In Finnland hatten sich doch noch zwei Fahrer zum Start durchgerungen, nachdem zunächst alles nach einer Absage der Meisterschaftsrennen aussah, und sie teilten sich die beiden Titel brüderlich. Wie eigentlich jedes Jahr war Matti Helminen im Einzelzeitfahren nicht zu schlagen, Jussi Veikkanen konnte sich aber auf der Straße revanchieren, indem er den Sprint gegen Helminen für sich entschied, nachdem sich im Rennen keiner von seinem Gegner hatte absetzen können.

Ebenso wie in Finnland wurden die kroatischen Meisterschaften durch zwei Last-Minute-Anmeldungen gerettet, und sie wurden zur Show von Robert Kiserlovski. Im Zeitfahren ging es noch relativ eng zu, im Straßenrennen setzte sich der Radioshack-Profi zwei Runden vor dem Ende von seinem Gegner Vladimir Miholjevic ab, und der Routinier hatte dem nichts entgegenzusetzen. Zwei Titel also für den jungen Hoffnungsträger des kroatischen Radsports, keiner für den inzwischen 37-jährigen Miholjevic von Acqua & Sapone.

Wer in Tschechien zum Wettbüro gegangen war, wird nicht besonders reich geworden sein. In beiden Rennen gab es einen klaren Favoriten, nach beiden stand er im Meisterschaftstrikot da. Frantisek Rabon gewann einen weiteren Zeitfahrtitel für HTC, für ihn ist es der Vierte in Folge. Roman Kreuziger konnte zwar lange bei den Zwischenzeiten mithalten, musste sich aber am Ende dem Spezialisten um 12 Sekunden geschlagen geben. Farneses Starter Lubos Pelanek fuhr in einer anderen Liga, gewann aber trotzdem Bronze, wenn auch nur, weil es sonst keine Starter mehr gab.
Einen mehr gab's im Straßenrennen, Zdenek Stybar von Rabobank. Mehr als der dritte Platz sprang für ihn allerdings auch nicht heraus, denn als Kreuziger und Rabon ernst machten, hatten er und Pelanek keine Chance. Ein weiterer Antritt Kreuzigers im Finale brachte die Entscheidung und der Favorit von Astana gewann seinen ersten Meistertitel im Profibereich.

Kreuzigers Teamkollege Andriy Grivko hat den Zeitfahrtitel seines Landes sogar noch häufiger gewonnen als Rabon. Von seinen ukrainischen Landsmännern konnte ihm auch in diesem Jahr keiner das Wasser reichen, souverän geann er den Titel zum fünften Mal. Mit Oleksandr Kvachuk und Denys Kostyuk gewannen zwei Lampre-Fahrer Silber und Bronze, Volodomyr Gustov von Saxo Bank blieb nur der undankbare vierte Platz. Yaroslav Popovych war beim Zeitfahren nicht am Start, um sich auf das Straßenrennen zu konzentrieren.
Es war eine interessante Ausgangslage für dieses Rennen, denn fünf der acht Starter fuhren in Lampre-Trikots, ausgerechnet die drei Favoriten Gustov, Grivko und Popovych aber eben nicht. Buts, Kondrut, Kostyuk, Dmytro Kryvtsov und Kvachuk waren also klar in der Überzahl, aber von den Namen her trotzdem Außenseiter, obwohl ihre Gegner Einzelkämpfer waren, und genau diese Ausgangslage machte den Reiz des Rennens aus. Es hatten sich früh zwei Lampre-Fahrer abgesetzt, Kvachuk und Kryvtsov bestimmten lange das Rennen an der Spitze. Doch die drei Nicht-Lampre-Fahrer stellten sie wieder und Vitaliy Buts versuchte es als Nächster, aber Gustov, Grivko und Popovych zogen hinterher. Popovych sorgte jetzt für eine Vorentscheidung und trat seinerseits an, mit dem Effekt, dass aus fünf Lampre-Fahrern einer wurde, denn außer Buts konnte keiner folgen. Der Vorteil für Lampre war weg und frühzeitig klar, dass der Meister aus dem Quartett Buts, Gustov, Grivko und Popovych kommen würde. Letzterem gelang es schließlich nach einem weiteren Antritt die Lücke zu reißen und sich solo abzusetzen. Auf den letzten Kilometern ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen und rettete schließlich sechs Sekunden auf seine Verfolger ins Ziel. Vitaliy Buts gewann im Sprint der drei Verfolger zumindest Silber vor Gustov und Grivko, der neue Meister der Ukraine heißt aber Yaroslav Popovych, dessen Verzicht auf das Zeitfahren sich auszahlte.

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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von RA , 23.05.2011 23:02

BELGIEN
Einen schönen guten Morgen aus Leuven von den belgischen Straßenmeisterschaften! Es ist ein strahlend schöner Tag heute. Die Strecke ist jene des GP Jef Scherens und wird auf einem 14 km langen Rundkurs durch Leuven ausgetragen - ein wirklich schöner Rahmen für dieses Rennen heute. Auf jeder Runde warten drei Steigungen: der Keizersberg (6,5%), der Lüdenscheidsingel mit nur 3% und schließlich Wijnpers mit 9% steigung. So sieht also heute das Profil jener Strecke, die 18 Mal umfahren werden muss um die Gesamtdistanz von langen 254 km zu erreichen.



Das Rennen ist bereits in vollem Gange, die Fahrer sind gleich 30 Kilometer vor dem Ziel, und das ist unser Zeichen live drauf zu gehen. Zuerst aber das Renngeschehen des heutigen Tages kurz zusammengefasst.
Start also in Leuven heute morgen, zehn Teams am Start, die größten Kontingente stellten dabei Omega Pharma-Lotto mit dem großen Favoriten, Philippe Gilbert, Landbouwkrediet mit dem zweiten der Zeitfahrmeisterschaft gestern, Bert de Waele, und Quick Step mit Gert Steegmans. Tom Boonen bei Rabobank nur mit zwei Helfern, mal sehen, wie er hier heute zurechtkommt. Werden den beiden großen belgischen Teams, Quick Step und Omega Pharma, das Rennen bis zum Schluss kontrollieren? Es ging also auf die langen 250 Kilometer, und bald nach dem Start setzte es die erste Attacke, Nikolas Maes (QST) war es, der seinem Rad nach 7 Kilometern im Bummeltempo die Sporen gab. Wenige Kilometer später gesellten sich auch Bert de Backer (SKS), Romain Zingle (COF) und Maxime Vantomme (GRM). Nach 11 Kilometern also vier Fahrer an der Spitze - keiner von Omega Pharma-Lotto, und die ließen erstmal rollen.
Bei Kilometer 100 betrug der Vorsprung der vier Spitzenreiter schon über fünf Minuten, und das Feld machte immer noch keine Anstalten, nachzufahren. Hinten kontrollierten vor allem Omega Pharma und Landbouwkrediet das Geschehen. Nach 140 Kilometern begannen die beidne Teams dann hinten etwas kraftvoller in die Nachführarbeit einzusteigen und der Vorsprung der vier Spitzenreiter begann langsam etwas weniger zu werden. Trotzdem arbeiteten die vier nach wie vor gut zusammen und wollten sich ihrem Schicksal nicht ergeben. Zwei Runden vor dem Ziel beträgt der Vorsprung der vier an der Spitze dann nur noch 2:25 Minuten, und das Feld mit nunmehr nur noch Omega Pharma als alleiniger Triebfeder prescht von hinten weiter nach vorn. Und damit nun live ins Rennen!

[km 226] Gerade die 16. Zielpassage hier in Leuven, und es sind die vier Leader, die die Ziellinie abermals, wie schon so oft zu vor, vor dem Feld passieren. Zwei Runden gibt es noch für sie, und es sieht nicht all zu gut auf. Omega Pharma-Lotto hat hinten die Treibjagd eröffnet. 2:20 Minuten haben sie noch für die verbleibenden 28 Kilometer, die vier da vorne. Maes von Quickstep, de Backer von Skil, Zingle von Cofidis und Vantomme von Garmin. Seit Kilometer 7 fahren die vier schon an der Spitze, ganze 219 Kilometer also, und die Kräfte scheinen sie bald zu verlassen.
[km 228] Der Vorsprung schmilzt kontinuierlich weiter, Omega Pharma-Lotto zieht das Feld von hinten heran, wollen sie den großen Favoriten des heutigen Tages, Philippe Gilbert, hier in Position fahren?
[km 231] Und der Aufstieg zur Lüdenscheidsingel wird einem Mann zum Verhängnis: Romain Zingle (COF) muss seinem Husarenritt von heute Tribut zollen, er reißt ab, und es sind inzwischen nur noch 1:30 für die nunmehr drei Spitzenreiter. Fast eine Minute haben sie auf den letzten fünf Kilometern verloren, das kann sich für sie gar nicht mehr ausgehen. Die Kraft lässt nach, und hinten im Feld ist alles immer noch beisammen.
[km 235] Der Scharfrichter in diesem Rennen, der Anstieg nach Wijnpers mit 9% Steigung. Während die drei Spitzenreiter hinaufkriechen und weiter Sekunde um Sekunde einbüßen, kommt nur eine knappe Minute nach ihnen das Feld angebraust. Und da bolzt Omega Pharma-Lotto richtig in den Anstieg hinein, doch ein Mann ist noch zwischen der Spitze und dem Feld. Kevin van Impe (QST) hat noch vor dem Anstieg eine Attacke lanciert, hat einige hundert Meter Vorsprung nun auf das Peloton mit Omega Pharma. Quick Step leitet also hinten die Entscheidung ein, und das Finale ist in der vorletzten Runde, an der vorletzten Passage nach Wijnpers, eröffnet! Hinter van Impe hängt noch ein weiterer Fahrer, Davy Commeyne (LAN) versucht den Anschluss herzustellen und die Attacke mitzugehen.
[km 236] Während die drei Spitzenreiter vorne versuchen, die Ziellinie ein letztes Mal vor dem Feld zu erreichen, hat hinten das Finale begonnen. Commeyne wurde am Anstieg von der Omega Pharma-Phalanx geschluckt, van Impe rettet ein paar hundert Meter über den Anstieg hinauf vor dem Feld. Und da kommt jetzt die Attacke, auf die alle gewartet haben! Philippe Gilbert (OLO) attackiert in der vorletzten Runde! Der große Favorit hier greift an! Und das nicht alleine, an seinem Hinterrad kleben Jelle Vanendert (OLO), Bert de Waele (LAN) und Nick Nuyens (SBS)! Gilbert zieht vorne weg, und nur drei Fahrer können ihm folgen!
[km 237] Wir haben eine neue Situation im Rennen! 50 Sekunden für die Spitzengruppe aus drei Mann, dahinter folgen Gilbert (OLO), Vanendert (OLO), van Impe (QST), de Waele (LAN) und Nuyens (SBS), diese haben wiederum 15 Sekunden auf eine Gruppe mit Boonen (RAB), Vansummeren (GRM), Van Avermaet (OLO), Amorison (LAN) und Sijmens (COF). Hinter denen klafft eine weitere kleine Lücke auf das etwas zerissenere Feld, da es bei dem hohen Tempo den Anstieg hinauf einige angeschlagene Kandidaten nach hinten weg gespült hat.
[km 238] Noch 45 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger für Vantomme, de Backer und Maes. Die drei müssen schon beißen.
[km 240] Die Glocke für die drei Spitzenreiter! Es geht auf die letzte 14 km Schleife, und der Vorsprung steht bei nur noch 30 Sekunden! 30 Sekunden, dahinter bolzt Gilbert! Ja will denn der heute nicht gewinnen! Gilbert macht die Tempoarbeit für die vier Verfolger, dabei auch sein Teamkollege Vanendert, fährt er etwa heute für den?
[km 241] Gilbert tritt und tritt, während Nuyens, Vanendert und de Waele sich nur in seinem Windschatten aufhalten. Niemand will dem Favoriten hier die Arbeit abnehmen. Das sind gute Nachrichten für die zweite Verfolgergruppe rund um Tom Boonen! Tom Boonen, der hätte wohl in einem Sprint die besten Karten!
[km 242] Zum letzten Mal der Anstieg zum Keizersberg, 6,5% Steigung, und während die drei Spitzenreiter wenige hundert Meter hinaufretten, ist unten noch vor dem Anschluss der Zusammenschluss hergestellt! Die Gruppe Boonen hat zur Gruppe Gilbert aufgeschlossen, damit eine neue Situation im Rennen. 12 Kilometer vor dem Ziel besteht die Gruppe der Favoriten aus Gilbert (OLO), Vanendert (OLO), de Waele (LAN), van Impe (QST), Nuyens (SBS), Boonen (RAB), Vansummeren (GRM), van Avermaet (OLO), Amorison (LAN) und Sijmens. Und jetzt ist es spannend. Drei Fahrer von Omega Pharma sind vorne, zwei von Landbouwkrediet, alle anderen als Einzelkämpfer unterwegs. Doch ziehen die Lotto-Fahrer nun einen sprintstarken Boonen ins Ziel? Oder hoffen sie auf eine Attacke im Finale.
[km 243] Attacke am Keizersberg aus der Verfolgergruppe! Nick Nuyens sucht sein Heil in der Flucht! Nuyens attackiert, und Vanendert kontert!
[km 244] Auch de Waele versuchte den Anschluss zu finden, kann der Attacke jedoch nicht folgen. Vanendert (OLO) und Nuyens (SBS) jetzt das Duo, das sich vom Rest der Gruppe lösen konnte. Und das ist eine komfortable Situation nun für Lotto, die noch zwei Leute hinten sitzen haben, jetzt aber aus der Tempoarbeit ausgestiegen sind. Wenn sich die Gruppe jetzt uneinig wird, dann sind Vanendert und Nuyens auf und davon.
[km 245] Nur noch 9 Kilometer! Zwei Anstiege stehen noch bevor, und die drei Spitzenreiter sind nun eingeholt. Tapfer sind sie gefahren, nichts hat es ihnen gebracht. Wir verabschieden uns von de Backer (SKS), Maes (QST) und Vantomme (GRM).
[km 246] Lüdenscheidsingel, zum letzten Mal heute. Der Abstand zwischen Vanendert und Nuyens auf die Verfolger beträgt 20 Sekunden, und hinten bolzt nun Bert de Waele, vor wenigen Tagen zweiter der Zeitfahrmeisterschaft geworden, für die Gruppe und für Frédéric Amorison, seinen Teamkollegen.
[km 247] Es geht den vorletzten Anstieg hinauf, und Nuyens versucht die Vorentscheidung gegen Vanendert zu erzwingen. Er tritt an - und stiefelt davon! Vanendert kann dem knackigen Antritt des Saxo Bank-Fahres nicht folgen! Nuyens führt solo, und sieben Kilometer fehlen ihm ins Ziel!
[km 248] Wijnpers, der Scharfrichter im Rennen, so soll es sich also nun entscheiden! Hinten aus der Gruppe nun der Antritt von Gilbert, er will Nuyens einholen, ist schon an seinem zurückgefallenen Teamkollegen Vanendert dran, aber vorne immer noch Nuyens! Und an Gilberts Hinterrad, da klebt Tom Boonen (RAB), der aber Meter um Meter den Anschluss verliert!
[km 249] Nuyens (SBS) hat nur noch wenige Meter im Anstieg auf Gilbert (OLO), gleich dahinter Boonen (RAB), an dessen Hinterrad Vanendert. Nur knapp danach folgen Amorison (LAN), van Impe (QST) und Sijmens (COF)!
[km 250] Vier Kilometer bis ins Ziel, und der letzte harte Anstieg ist absolviert! Nun wartet nur noch der leichtere Weg bergauf zwei Kilometer vor dem Ziel, aber was ist nach 250 km denn noch leicht? Nach dem Scharfrichter im Rennen führt also nach wie vor Nuyens, doch nur wenige Radlängen hinter him setzt Gilbert zum Sprung an.
[km 251] Drei Kilometer, und gleich geht es zum Finalen Anstieg vor dem Ziel. Gilbert ist an Nuyens dran, auch Vanendert ist noch dabei, nimmt jetzt nichts mehr, hängt nur noch am Hinterrad. Gilbert macht nach wie vor die Tempoarbeit, er fährt nach wie vor für Vanendert! Was für eine verrückte Situation! Die drei haben nur noch 10 Sekunden auf die Gruppe Boonen, wo Amorison unbeirrt Tempo bolzt, obwohl sein Teamkollege de Waele nicht mehr Teil dieser vier Verfolger ist.
[km 252] Der letzte Anstieg in Richtung Ziel hinauf, wer attackiert nun? Vanendert zur Vollendung? Nuyens noch einmal? Oder doch Gilbert? Doch der hat viel Arbeit verrichten müssen auf den letzten Runden, hat fast das gesamte Rennen zurückgeholt, und das alles für seinen Teamkollegen Vanendert. Hoffentlich geht diese Rechnung auf, denn nur zehn Sekunden dahinter lauert Boonen, der unbeirrt von Amorison herangeführt wird, zusammen mit van Impe und Sijmens. Nun geht es also den letzten Anstieg hinauf, und Nuyens vorne eine Pattstellung. Nuyens will nicht, Vanendert kann nicht, Gilbert darf nicht. Sijmens fällt aus der Verfolgergruppe zurück.
[km 253] Flamme rouge! Von hier weg geht es nun flach ins Ziel, und nur noch wenige Radlängen trennen nun die Gruppe Boonen von den drei Spitzenreitern. Und jetzt die Attacke! Vanendert attackiert! Er will sich in keinem Fall auf den Sprint verlassen! Am Anstieg fehlte im die Kraft, doch nun schmeißt er noch einmal alles raus und attackiert! Konter Nuyens, und Konter Boonen! Boonen setzt zum Zwischensprint an und schluckt sofort Gilbert, an Boonens Hinterrad versucht sich van Impe!
[km 254] Und es geht auf die Zielgerade! Vanendert am Ende, hat das Nachsehen gegen Nuyens, der nun voll im Sprint, reichen die paar Radlängen, die er Vorsprung hatte, auf Boonen? Boonen will durchziehen, er will den Titel, er kann den Titel in einem ungleichen Sprint entscheiden, in einem Sprint, in dem er seinem direkten Kontrahenten Nuyens doch einige Meter vorgeben musste, Vanendert resigniert hinten, Gilbert versucht hinten in den Sprint einzusteigen, doch zu spät, sein Gegner heißt wohl nur noch Kevin van Impe, aber vorne, Nuyens noch vorne, Boonen pirscht sich ran doch ihm gehen wohl die Meter aus, Nuyens mit dem Kraftakt, Boonen nun an seinem Hinterrad, doch das reicht! Das reicht für Nick Nuyens, und der reißt die Arme nach oben! Tom Boonen hat ihn nicht mehr gepackt, am Ende waren es die Meter Vorsprung, die Nuyens in den Schlussspurt eingebracht hat, die den Unterschied ausgemacht haben. Nick Nuyens (SBS) jubelt, er ist der belgische Meister, Tom Boonen (RAB) geschlagen, Philippe Gilbert (OLO) schlägt Kevin van Impe (QST) dahinter, Gilbert, sicherlich der stärkste Mann heute, doch er hat sich aufgeopfert für seinen Teamkollegen Jelle Vanendert, der Fünfter wird. Danach rollt Amorison ins Ziel, der auch viel gearbeitet hat im Finale, doch nicht genug aus der Sicht von Kontrahent Tom Boonen. Amorison also Sechster, Sijmens Siebter, danach van Avermaet, Vansummeren, de Waele und dann der Sieger der Herzen, Niko Maes (QST), der von einem 247 km-Husarenritt noch Platz 11 ins Ziel rettet.

01 | NUYENS Nick | SBS
02 | BOONEN Tom | RAB + 0.01
03 | GILBERT Philippe | OLO + 0.08


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RE: Championnats nationaux - Ticker

 von Damiano_Cunego , 24.05.2011 10:38

Aufgrund keiner Meldungen aus dem Profibereich fielen die Meisterschaften in Costa Rica, Kasachstan und aus.

Zwei Starter im Profirennen der estnischen Meisterschaften und zweimal hieß der Sieger Rein Taaramäe. Im Straßenrennen ließ der ambitionierte Rundfahrer schon früh Teamkamerad Kriit stehen und fuhr so solo zum Titel. Im Zeitfahren sah die Sache ähnlich klar aus, als Taaramäe um die zweieinhalb Minuten schneller als sein Cofidis-Kamerad war.


Drei Teams hatten gemeldet, darunter der große Sylwester Szmyd der als Titelfavorit ins Straßenrennen ging. Dort blieb es aber lange spannend. Keiner der Akteure konnte sich früh absetzen, man neutralisierte sich gegenseitig lange. Erst 12km vor dem Ziel gelang Szmyd der entscheidene Vorstoß an der letzten richtigen Steigung. Zur Überraschung vieler konnte da nur der junge Rafal Majka direkt folgen und zu zweit machten sie sich auf dem Weg zum Ziel. Die beiden Bergziegen waren sich aber nicht zu 100% einig und von hinten gelang es dann aber doch noch mal Maciej Bodnar dank eines starken Solos nach vorne aufzuschließen.
Zu dritt gingen sie auf den letzten Kilometer, vorherige Angriffsversuche von Szmyd und Majka konnten von Bodnar souverän pariert werden. Es lief auf einen Sprint hinaus den Bodnar souverän für sich entschied. Platz 2 an Szmyd, 3 an den starken Majka.

Im Zeitfahren ging Jaroslaw Marycz als erster auf die Strecke und durfte bis zum Schluss auf dem Stuhl des Zeitbesten sitzen. Es gelang keinem Anderen seine Topzeit zu unterbieten und somit sicherte sich Maciej Bodnar Silber vor Maciej Paterski und Sylwester Szmyd.

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