Hallo und herzlich Willkommen aus Frankreich zur heutigen 3. Etappe von der Rundfahrt Etoile de Besseges, die im Süden Frankreichs stattfindet. An den letzten beiden Tagen gab es jeweils eine Sprintankunft des Hautfeldes, die zweimal Jimmy Casper gewinnen konnte. Er ist dadurch natürlich auch der Führende in der Gesamtwertung, und auch in der Punktewertung. Dieses Trikot trägt aber stellvertretend für ihn William Bonnet, der sich zweimal knapp geschlagen geben musste. Das Bergtrikot bleibt auch heute im Besitz von Europcar, aber es wechselte den Besitzer von Anthony Charteau zu Christophe Kern. Das Wetter wie auch schon gestern richtig angenehm. Es ist also wieder einmal alles gerichtet für ein spannendes Rennen, denn heute könnte eventuell eine kleine Vorentscheidung fallen.
Die Etappe führt heute über 152,2 Kilometer von Saint-Victor-la-Coste nach Laudun. Eine Etappe auf der es immer wieder auf und nieder geht und zum Ende hin gibt es dann auch noch die letzten paar hundert Meter eine leicht ansteigende Zielgerade mit rund 7 Prozent Steigung. Es stehen also heute einmal die Zeichen darauf, dass es keine Massensprint gibt. Lassen wir uns überraschen und schauen was passiert ist.
Der Start erfolgte rechtzeitig, alle Fahrer waren gesund und munter dabei. Nach gut 15 Kilometern gab es die erste Attacke von Jörgensen von Saxobank und Jeandesboz von Saur-Sojasun sprang hinterher. Also nur zwei Mann in der Gruppe. Beide wurden nicht als Gefahr angesehen, hinten wurde nicht sofort konsequent nachgeführt. Aber die beiden vorne schienen sich auch nicht wirklich einig zu sein. Jeandesboz ging immer nur kurz durch die Führung, Jörgensen versuchte sich also gleich nochmal abzusetzen und war einige Kilometer alleine unterwegs, aber das Ende der Geschichte war, dass man relativ schnell wieder ein geschlossenes Hauptfeld hatte. Und machen wir es kurz, so blieb es auch erstmal.
Die ersten beiden Wertungen gab es bei Kilometer 63, jeweils eine Berg- und Sprintwertung, dafür interessiert sich aber niemand und das Feld fuhr einfach drüber hinweg.
Zitat
Bergwertung - Mur de Laudun, 63km Kat. 2
01. 037 MANGEL Laurent 22/05/1981 | SAU 6
02. 017 KERN Christophe 18/01/1981 | EUC 4
03. 038 PICHOT Alexandre 06/01/1983 | SAU 2
Sprintwertung - Laudun, 63km
01. 035 LABORIE Christophe 05/08/1986 | SAU 6 | 3"
02. 036 LEVARLET Guillaume 25/07/1985 | SAU 4 | 2"
03. 012 BOUYER Franck 17/03/1974 | EUC 2 | 1"
Ja, danach ging es auch wie gewohnt weiter, kein hohes Tempo. Sehr gemütliches Dahingerolle. Langweilig für die Zuschauer und der Zeitplan geriet auch langsam in Gefahr. Es ging dann immer so weiter.Man näherte sich langsam dem höchsten Punkt der heutigen Etappe, der aber nichtmal eine Bergwertung darstellte. Muss man nicht verstehen. Und so rollte das Feld auch hier nur so darüber hinweg. Aber dann bei Kilometer 105 einer kleinen Steigung war es Mickael Buffaz von Cofidis, der attackierte. Keiner wollte hinterhergehen und hinten war man anscheinend erstmal geschockt, dass es wirklich einer gewagt hat. Die Nachführarbeit wurde nicht gleich geregelt und so kam Buffaz tatsächlich etwas weg. Bei der Bergwertung bei Kilometer 115 hatte er einen Vorsprung von 1:34, also nichts überragendes aber immerhin. Hinten sah man Trikots von Europcar und Saxobank vorne, die jetzt konsequenter nachführten. Die Bergwertung sah dann folgendermaßen aus.
Zitat
Bergwertung - Carsan, 115km Kat. 3
01. 042 BUFFAZ Mickaël 21/05/1979 | COF 3
02. 017 KERN Christophe 18/01/1981 | EUC 2
03. 012 BOUYER Franck 17/03/1974 | EUC 1
Buffaz trat vorne richtig rein und konnte seinen Vorsprung anfangs erstmal halten. Ab hier waren also noch knapp 40 Kilometer zu fahren. Hinten formierten sich jetzt vor allem Europcar und Saxobank und zogen das Tempo wieder etwas an. Es schien also wieder, dass Buffaz nicht durchkommen würde, der Vorsprung war einfach nicht groß genug und schrumpfte jetzt sogar wieder. Und machen wir es kurz, bei Kilometer 130 war es auch um ihn geschehen. Das Feld also wieder komplett, aber gleich sollte noch eine kleine Bergwertung folgen, vorher aber noch der letzte Zwischensprint.
Zitat
Sprintwertung - Laudun, 137km
01. 011 BERNAUDEAU Giovanni 25/08/1983 | EUC 6 | 3"
02. 028 VANDBORG Brian Bach 04/12/1981 | SBS 4 | 2"
03. 012 BOUYER Franck 17/03/1974 | EUC 2 | 1"
Und jetzt ein kleiner Anstieg und da kommt eine Attacke. Das ist Rolland von Europcar und da springen jetzt Roberts von Saxobank hinterher und auch von Cofidis einer, das ist El Fares. Ladagnous von FDJ ist noch zu sehen, wer noch? Galland von Saur - Sojasun. Nur Lampre hat also keine dabei, aber die sind bisher auch sehr inaktiv geblieben bei dieser Rundfahrt und so scheint es auch weiter zu gehen. 5 Mann jetzt an der Spitze und die können sich absetzen. Und das könnte jetzt auch eine Vorentscheidung sein. Sie kommen an die Bergwertung.
Zitat
Bergwertung - Mur de Laudun, 138km Kat. 2
01. 026 ROBERTS Luke 25/01/1977 | SBS 6
02. 044 EL FARES Julien 01/06/1985 | COF 4
03. 001 LADAGNOUS Matthieu 12/12/1984 | FDJ 2
Also nochmal zur Übersicht, die drei gerade bei der Bergwertung vorne gewesenen und zusätzlich Galland von Saur - Sojasun und Rolland von Europcar. Dahinter das große Hauptfeld, dort ist das Tempo raus. Die 5 Mann da vorne harmonieren sehr gut, haben jetzt 5 Kilometer vor dem Ziel schon gut 2 Minuten Vorsprung, ich denke es wird alles auf die ansteigende Zieleinfahrt ausgelegt. Der Rhythmus ist weiterhin vorhanden, sie wechseln sich in der Führung noch ab. Die letzten 800 Meter dieser Etappe gehen leicht bergauf, zu Beginn nur etwas, während es dann die letzten 300 Meter rund 7 Prozent steil wird. Noch zwei Kilometer, jetzt geht das belauern schon los. Wer hier am stärksten sein wird, ist wirklich schwer einzuschätzen. Die spannende Phase hat begonnen. Gleich die Flamme Rouge, jetzt sind sie durch und es geht nochmal hoch hinaus. Mal kucken was hier geht. Jetzt beginnt die Steigung und schon die Attacke. Es ist Ladagnous, der hier versucht sich abzusetzen, wie gesagt, nicht sehr steil, aber auch nicht wirklich für einen Sprint geeignet. Und es zeigt Wirkung, er kommt ein paar Meter weg, die Verfolger sind sich uneinig, wer als erstes hinterher springen soll. Noch 500 Meter, es wird immer steiler. Jetzt geht hinten Roberts hinterher, El Fares an seinem Hinterrad. Galland und Rolland schauen sich an, keiner will oder kann hinterhergehen. Die scheinen jetzt weg zu sein. Ladagnous noch vorne, jetzt kommt das steilste Stück, 300 Meter noch. El Fares und Roberts scheinen nochmal hinzukommen, der Vorsprung wird immer kleiner, 200 Meter noch, jetzt sind sie dran. Ladagnous nimmt raus und in diesem Moment kommt El Fares von Roberts Hinterrad. Keiner reagiert. El Fares kommt weg, noch 100 Meter. Jetzt versucht es auch Roberts nochmal, aber der Abstand ist da. 50 Meter noch und ja, das reicht für Julien El Fares. Der französische Straßenmeister von Cofidis gewinnt diese Etappe. Luke Roberts kommt mit kleinem Abstand auf Platz zwei, dann Ladagnous. Dann kommen mit etwas mehr Abstand Galland und Rolland. Das die ersten Fünf dieser Etappe. Mit einigen Minuten Abstand kommt dann eine nächste kleine Gruppe, das Hauptfeld hat sich anscheinend nochmal geteilt. Da aber das Rennen zu Beginn so langsam war, haben wir schon überzogen und deswegen gibts das komplette Ergebnis später bei bekannten Anbietern. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis morgen.
Zitat
Zielankunft
01. 044 EL FARES Julien 01/06/1985 | COF
02. 026 ROBERTS Luke 25/01/1977 | SBS +0.03
03. 001 LADAGNOUS Matthieu 12/12/1984 | FDJ +0.07